Marina in Tokio und Marie in Frankfurt

Marina – Vermittlerin zwischen japanischer und deutscher Kultur

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Deutsch

Wenige Kulturen beflügeln unsere Fantasie so sehr wie die japanische. Allerdings sind unsere westlichen Vorstellungen oft verzerrt oder bruchstückhaft. Main Matsuri schafft genau hier Abhilfe. Seit 2018 holt dieses Kultur-Festival jedes Jahr ein Stück authentisches Japan an den Main.

Marina ist eine der vielen ehrenamtlichen Helfer*innen. Die gebürtige Frankfurterin hat beide Kulturen sprichwörtlich in die Wiege gelegt bekommen: Ihre Mutter ist Japanerin, ihre Vater ist Deutscher. Die Vermittlung zwischen beiden Kulturen ist für Marina eine zentrale Herzensangelegenheit. Neben ihrem Engagement bei Main Matsuri betreibt sie daher den Instagram-Account @mointokio und den Podcast Maru – a German and Japanese Podcast, um hierzulande einen Einblick in den realen Alltag im Land der aufgehenden Sonne zu geben.  

Vorneweg: Links zu Main Matsuri, Marinas Kanälen und Japan in Frankfurt

Main Matsuri

Marinas Instagram und Podcast

  • Marinas Instagram-Kanal: @mointokio
  • Marinas Podcast (gemeinsam mit ihrer Freundin Kaoru): z.B. auf Spotify und Apple

Tipps für noch mehr Japan in Frankfurt

Ein paar kulinarische Tipps von mir aus Dribbdebach (wenn ihr Ergänzungen habt, teilt sie gerne!):

Unsere Gesprächsthemen in dieser Folge:

Über Main Matsuri

Main Matsuri ist das alljährliche Japan-Festival am Main („Matsuri“ ist das Wort für japanische Volksfeste). Es wurde 2018 ins Leben gerufen, um der hiesigen Bevölkerung ein möglichst authentisches und breitgefächertes Bild der Kultur aus dem Land der aufgehenden Sonne zu vermitteln.

Von 2018 bis 2022 fand das Event (mit einer kurzen Unterbrechung wegen Corona) in Frankfurt statt. Mittlerweile ist Main Matsuri aber so sehr gewachsen, dass es auch Platzgründen ans Büsingpalais in Offenbach umgezogen ist.

Das Programm ist extrem vielfältig. Es kommen Künstler*innen, die die traditionelle Seite des Landes zeigen – zum Beispiel durch Instrumentaldarbietungen mit der Shakuhachi (einem japanische Bambuslängsflöte) oder der Koto (eine Zither mit 13 Saiten). Andere repräsentieren das moderne Japan, zum Beispiel durch Hip Hop Tanz. Außerdem gibt es Workshops, Panel Talks, interaktive Aktivitäten, Shoppingangebote und natürlich eine große Auswahl an japanischem Essen und Getränken. Mittlerweile ist Main Matsuri auch ein wichtiger Treffpunkt für Fans der japanischen Kultur geworden, wie zum Beispiel für die Cossplay-Community.

Freiwillige vor!

Das Festival ist immer auf der Suche nach Menschen, die begeistert von Japan sind und das Orga-Team als Volunteers unterstützten möchten. Es wird in jedem Bereich Hilfe gebraucht, von der Betreuung der Artists über die Kommunikation bis hin zum Getränkeverkauf auf dem Festivalgelände. Und man muss noch nicht einmal in Rhein-Main wohnen. Tatsächlich leben die Ehrenamtlichen in Deutschland und sogar auf der ganzen Welt verstreut. Du hast Interesse? Dann melde dich beim Team entweder über die Website oder über einen der Social Media Kanäle beim Main Matsuri Team.

Marinas Biographie: Vermittlung zwischen Japan und Deutschland als Herzensangelegenheit

Marina war von Anfang an bei Main Matsuri als freiwillige Helferin dabei. Angefangen hat sie 2018 am Getränkestand. Mittlerweile kümmert sie sich um den Social Media Auftritt.  

Die Vermittlung zwischen der japanischen und der deutschen Kultur spielt in Marinas Leben eine große Rolle, auch außerhalb von Main Matsuri. Und das ist kein Zufall: Die gebürtige Frankfurterin ist die Tochter einer Japanerin und eines Deutschen. Marinas Mutter war es von Anfang an wichtig, ihren Kindern die Sprache, Traditionen, Feste und Kulinarik ihres Heimatlandes näher zu bringen. Erst viel später wurde Marina bewusst, dass viele kleine alltägliche Gewohnheiten in ihrer Familie aus Japan stammen und bei ihren Frankfurter Freunden zu Hause anders gehandhabt werden.

Die japanische Sprache lernt sie zunächst in ihrem Elternhaus und einem wöchentlichen Kurs. In der Oberstufe am Goethe Gymnasium kann sie schließlich Japanisch als Wahl-Fach belegen. Über ihre Schule bekommt sie dann auch die Möglichkeit, für sechs Monate nach Japan zu gehen. Es gibt jedes Jahr einen Platz für genau eine Schüler*in, um im Rahmen eines Schüleraustauschs die japanische Partnerschule zu besuchen. Normalerweise sind die Plätze für Kursteilnehmer*innen bestimmt, die die Sprache noch nicht so gut beherrschen. Marinas Reise allerdings fand ein Jahr nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima statt, sodass sich niemand anderes aus ihrer Klasse angemeldet hatte. Die Partnerschule befand sich jedoch in sicherer Entfernung von der Unglücksstätte und ihre Familie in Japan versicherte ihr, dass der Aufenthalt sicher sei. So bekam sie die Möglichkeit, als Schülerin tief in die Kultur einzutauchen und ihre sprachlichen Fähigkeiten weiter zu verbessern.

Durch Instagram und Podcast das „wahre“ Japan zeigen

Marinas Schüleraustausch in Japan bestärkt sie maßgeblich in ihrem Wunsch, beide Kulturen einander näherzubringen. In Deutschland wird sie damals immer wieder gefragt, wie es im ostasiatischen Land denn nun „wirklich“ ist. Marina weiß: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Also startet sie den Instagram-Kanal @mointokio („Mo in Tokio“, nicht „Moin Tokio“ 😅).  Dort teilt sie gleichermaßen unterhaltsame wie informative Bilder und Videos aus dem japanischen Alltag, wie zum Beispiel die Rush Hour in der U-Bahn von Tokio, die so leise ist, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte.

Besonders wichtig ist Marina dabei, neben den positiven auch die negativen Seiten zu zeigen. Ihr Eindruck ist, dass in Deutschland oft ein idealisiertes Bild von Japan vorherrscht. Ihr Anspruch ist es, aufzuklären und ein authentischeres Bild ihrer zweiten Heimat zu vermitteln.

Neben ihrem Instagram Kanal betreibt Marina gemeinsam mit ihrer japanischen Freundin Kaoru den Podcast Maru – a German and Japanese Podcast (Link zu Spotify; hier der Link zum Podcast auch bei Apple). Kaoru lebt in Tokio, spricht Deutsch und fühlt sich der deutschen Kultur verbunden. In jeder Folge besprechen die beiden ein Thema aus dem Alltag, das sie beschäftigt, von Nachhaltigkeit über Fashion bis hin zum Job hunting oder ihren liebsten Fernsehsendungen. Das Besondere: Jede Episode erscheint sowohl auf Deutsch als auch auf Japanisch.

Der Name des Podcasts hat eine doppelte Bedeutung: Erstens ist er die Kombination aus den Vornamen der beiden, MArina und KaoRU. Zweitens ins „Maru“ das japanische Wort für Kreis.

Die japanische Sprache – komplex und faszinierend

Der schriftliche und der mündliche Ausdruck sind im Japanischen zwei verschiedene Welten.

Im Schriftlichen hat man es mit gleich drei Zeichensystemen zu tun: Hiragana, Katagana und Kanji. Alle drei Schriftarten werden in japanischen Texten kombiniert. Bei Hiragana und Katagana handelt es sich um Silbenschriften mit einer begrenzten Anzahl an Zeichen, die relativ einfach zu lernen sind. Die Kanjis hingehen sind Schriftzeichen, die aus dem Chinesischen abgeleitet worden sind. Hier gibt es unfassbar viele Variationen und Lesarten je nach Kontext.

Im Mündlichen gibt es viele unterschiedliche Formen der Ansprache, je nachdem, wer einem gegenübersteht und welchen Platz in der gesellschaftlichen Hierarchie die andere Person einnimmt. Eine einmal gewählte Form zwischen zwei Personen ändert sich normalerweise auch nicht, auch wenn man sich nach einiger Zeit besser kennenlernt. Wo man in Frankfurt also nach einiger Zeit vom „Sie“ zum „du“ übergehen würde, wird dieser Wechsel in Tokio nicht stattfinden – übrigens weder im Beruf noch privat.

Ein wichtiger Faktor hierbei ist die Senpai- und Kohai-Kultur. Senpai bezieht sich auf ältere Mitglieder einer Gruppe, Kohai auf jüngere. In Japan lernen Kinder von Anfang an, dass Senpai anders angesprochen werden als Kohai. Dieser Umstand ist so fest verankert, dass es laut Marina sehr unwahrscheinlich ist, dass sie in japanischen Büros jemals die Duz-Kultur durchsetzen wird, wie es allmählich in Deutschland der Fall ist.

Auch, wenn es schwierig ist: Japanisch lernen lohnt sich, wenn man sich längere Zeit dort aufhalten will, denn Englisch ist nicht sonderlich weit verbreitet. Angst vor Fehlern und Fettnäpfchen muss man aber nicht haben: Japaner*innen honorieren es sehr, wenn eine Besucher*in aus dem Ausland sich die Mühe macht, die Sprache zu lernen und helfen immer gerne weiter.

Kulturschocks und die Suche nach der goldenen Mitte

Im Rahmen eines Praktikums hat Marina kürzlich nochmal ein Dreivierteljahr in Tokio verbracht. Trotz ihrer engen Beziehung zu Japan gab es während ihres Aufenthalts nochmal den ein oder anderen Kulturschock. So war sie beispielsweise überrascht, dass über potenziell kontroverse Themen wie Umweltschutz oder Politik einfach nicht gesprochen wird. Die Harmonie in der Gemeinschaft hat hier Priorität. Marina war zunächst irritiert, hat aber gleichzeitig den respektvollen Umgang miteinander sehr genossen.

Im Westen lässt sich genau das Gegenteil beobachten: Die Diskussionen zu allen möglichen Themen sind sehr lebendig. Leider verschärft sich gleichzeitig der Ton zunehmend, was dazu führt, dass die Fronten sich verhärten. Wie schön wäre es, hier einen Mittelweg zwischen beiden Herangehensweisen zu finden. Hierzu leistet Marina mit ihrem Instagram-Kanal, ihrem Podcast und natürlich mit Main Matsuri einen wichtigen Beitrag.

English

Marina – mediator between Japanese and German culture

Few cultures capture our imagination like the Japanese. However, our Western ideas are often distorted or fragmented. Main Matsuri remedies precisely this situation. Every year since 2018, this cultural festival has brought a piece of authentic Japan to the shores of the Main.

Marina is one of the many volunteers organizing the festival. This Frankfurt native was literally born into both cultures: Her mother is Japanese, her father is German. Mediating between the two cultures is a matter close to Marina’s heart. In addition to her involvement with Main Matsuri, she runs the Instagram account @mointokio and the podcast Maru – a German and Japanese Podcast to give an insight into real everyday life in the Land of the Rising Sun here in Germany. 

Upfront, some helpful links to Main Matsuri, Marina’s channels and Japan in Frankfurt

Main Matsuri

Marina’s Instagram and Podcast

  • Marina’s Instagram channel: @mointokio
  • Marina’s podcast (together with her friend Kaoru): e.g. on Spotify and Apple

Tips for more Japan in Frankfurt

A few culinary tips from me in Sachsenhausen (if you have anything to add, feel free to share!):

Our topics of conversation in this episode:

About Main Matsuri

Main Matsuri is the annual Japan festival in the Rhein-Main area („Matsuri“ is the word for Japanese folk festivals). It was launched in 2018 to give the local population a more authentic and wide-ranging impression of the culture from the Land of the Rising Sun.

From 2018 to 2022, the event was held in Frankfurt (with a brief interruption due to Corona). In the meantime, however, Main Matsuri has grown so much that it has now moved to the more spacious Büsingpalais in Offenbach.

The program is extremely diverse. There are artists who show the traditional side of the country – for example through instrumental performances with the shakuhachi (a Japanese bamboo flute) or the koto (a zither with 13 strings). Others represent modern Japan, for example through hip hop dance. There are also workshops, panel talks, interactive activities, shopping opportunities and, of course, a wide selection of Japanese food and drinks. Meanwhile, Main Matsuri has also become an important meeting place for fans of Japanese culture, such as the Cossplay community.

Volunteers wanted!

The festival is always looking for people who are passionate about Japan and want to support the organizing team as volunteers. Help is needed in every area, from taking care of the artists to communication to selling drinks on the festival grounds. And you don’t even have to live in Rhein-Main. In fact, volunteers live all over Germany and even scattered all over the world. Are you interested? Contact the team either via the website or via one of the social media channels.

Marina’s biography: mediation between Japan and Germany is close to her heart

Marina has supported Main Matsuri as a volunteer since the very beginning. She started in 2018 at the beverage stand. Since then, she moved on to the role of Social Media manager. 

Mediating between Japanese and German culture plays a big role in Marina’s life, also outside of Main Matsuri. And that’s no coincidence: the Frankfurt native is the daughter of a Japanese mother and a German father. From the very beginning, it was important to Marina’s mother to teach her children about the language, traditions, festivals and cuisine of her home country. It was only much later that Marina realized that many small everyday habits in her family originated in Japan and were handled differently at the homes of her friends in Frankfurt.

She first learns the Japanese language at her parents‘ house and in a weekly course. In her senior years at the Goethe Gymnasium, she was finally able to take Japanese as an elective subject. Through her school, she eventually got the opportunity to go to Japan for six months. Every year there is a place for exactly one student to visit the Japanese partner school as part of a student exchange program. Normally, this spot is meant for students who do not yet have a good command of the language. However, Marina’s trip took place a year after the Fukushima nuclear disaster, so no one else from her class had signed up. Fortunately, the partner school was located a safe distance from the disaster site, and her family in Japan assured her that the stay was safe. This gave her the opportunity to immerse herself deeply in the culture as a student and further improve her language skills.

Showing the „real“ Japan through Instagram and a podcast

Marina’s student exchange in Japan significantly strengthened her desire to bring both cultures closer together. In Germany, she was asked time and again what it was „really like“ in the East Asian country. Marina knows that a picture is worth a thousand words. So she starts the Instagram channel @mointokio („Mo in Tokyo“, not „Moin Tokio“ 😅).  There she shares equally entertaining and informative pictures and videos from everyday life in Japan, such as rush hour on the Tokyo subway, which is so quiet you could hear a pin drop.

It is particularly important to Marina to show the negative sides as well as the positive ones. Her impression is that an idealized image of Japan often prevails in Germany. Her aim is to educate and convey a more authentic image of her second home.

In addition to her Instagram channel, Marina hosts the podcast Maru – a German and Japanese Podcast together with her Japanese friend Kaoru (the above link is for Spotify; here is the link to the podcast also on Apple). Kaoru lives in Tokyo, speaks German, and feels a connection to German culture. In each episode, the two discuss a topic from everyday life they care about, from sustainability to fashion to job hunting or their favorite TV shows. One very special feature: Each episode appears in both German and Japanese.

The name of the podcast has a double meaning: First, it is the combination of the first names of the two, MArina and KaoRU. Secondly, „Maru“ is the Japanese word for circle.

The Japanese language – complex and fascinating

Written and oral expression are two different worlds in Japanese.

In writing, one has to deal with three character systems: Hiragana, Katagana and Kanji. All three character systems are combined in Japanese texts. Hiragana and Katagana are syllabic scripts with a limited number of characters that are relatively easy to learn. The Kanjis are characters that have been derived from Chinese, and there are an incredible number of variations and readings depending on the context.

In oral speech, there are many different forms of address, depending on whom you’re speaking to and what place in the social hierarchy the other person occupies. Once a form has been chosen between two people, it usually does not change, even if you get to know each other better after some time. So where in Frankfurt one would change from last-name-basis to first-name-basis after some time, this change will not take place in Tokyo – neither at work nor in private, by the way.

An important factor here is senpai and kohai culture. Senpai refers to older members of a group, kohai to younger ones. In Japan, children learn from an early age that senpai are addressed differently than kohai. This fact is so ingrained that, according to Marina, it is very unlikely that she will ever see the first-name-culture take hold in Japanese offices, as it is gradually doing in Germany.

Even if it is difficult: learning Japanese is worthwhile if you want to stay there for a longer period of time, because English is not particularly widespread. But you don’t have to be afraid of making mistakes and putting your foot in your mouth: Japanese people appreciate it very much when a visitor from abroad makes the effort to learn the language and are always happy to help.

Culture shocks and the search for middle ground

As part of an internship, Marina recently spent another three quarters of a year in Tokyo. Despite her close relationship with Japan, she was faced with one or two culture shocks during her stay. For example, she was surprised that potentially controversial topics such as environmental protection or politics are simply not discussed. Community harmony is the priority here. Marina was perplexed at first, but at the same time really enjoyed the respectful interaction.

In the West, the exact opposite is the case: Discussions on all kinds of topics are very lively. Unfortunately, at the same time the tone is becoming increasingly aggravated, which leads to the fronts hardening. How nice it would be to find a middle ground between the two approaches here. Marina makes an important contribution to this with her Instagram channel, her podcast and of course with Main Matsuri.

日本語

マリーナ日独文化の仲介者

日本人ほど私たちの想像力をかき立てる文化はない。しかし、私たちの西洋的な考え方は、しばしば歪められたり、断片化されたりしている。本祭はまさにこの状況を改善するものだ。2018年から毎年、この文化祭はマイン川沿岸に本物の日本の一部をもたらしてきた。

マリーナはこの祭りを主催する多くのボランティアの一人である。フランクフルト出身の彼女は、文字通り両方の文化の中で生まれた: 母親は日本人、父親はドイツ人。母親は日本人、父親はドイツ人である。2つの文化の間を取り持つことは、マリーナにとって身近な問題である。マイン祭への参加に加え、彼女はインスタグラムのアカウント@mointokioとポッドキャスト「まる」を運営している。

前置きが長くなりましたが、マイン祭、マリーナのチャンネル、フランクフルトの日本に関するリンク集です。

マインマツリ

マリーナのインスタグラムとポッドキャスト

フランクフルトでもっと日本を知るためのヒント

ザクセンハウゼンで私が得た料理のヒントをいくつか紹介します(何か付け加えることがあれば、遠慮なくシェアしてください!):

今回のトピック

マイン祭りについて

マイン祭は、ライン・マイン地域で毎年開催される日本の祭りである(「祭り」は日本の民間祭りを意味する言葉)。地元の人々に日出ずる国の文化をより本格的かつ幅広く印象づけるため、2018年にスタートした。

2018年から2022年まではフランクフルトで開催されていた(コロナによる一時中断あり)。しかし、その間にマイン・マツリは大きく成長し、現在はより広々としたオッフェンバッハのBüsingpalaisに移っている。

プログラムは実に多彩だ。例えば尺八や琴の演奏など、日本の伝統的な側面を見せるアーティストもいる。また、ヒップホップダンスなど、現代日本を代表するアーティストもいる。また、ワークショップやパネルディスカッション、参加型アクティビティ、ショッピング、そしてもちろん日本食や日本酒も豊富に取り揃えられている。一方、メインマツリは、コスプレコミュニティのような日本文化ファンにとっても重要な出会いの場となっている。

ボランティア募集

フェスティバルでは、日本への情熱があり、ボランティアとして運営チームをサポートしたい方を随時募集しています。アーティストのケアからコミュニケーション、フェスティバル会場でのドリンク販売まで、あらゆる分野で助けが必要です。また、ライン・マインに住んでいる必要はありません。実際、ボランティアはドイツ全土、さらには世界中に散らばっている。興味がありますか?興味のある方は、ウェブサイトまたはソーシャルメディア・チャンネル(Main Matsuri Team)より、チームにご連絡ください。

マリーナの略歴:日独の仲介は身近な存在

マリーナは当初からボランティアとしてメインマツリを支えてきた。2018年に飲料売り場からスタート。それ以来、彼女はソーシャルメディア・マネージャーの役割に移った。

日本とドイツの文化を仲介することは、メインマツリ以外でもマリーナの人生において大きな役割を果たしている。フランクフルト出身のマリーナは、日本人の母とドイツ人の父の間に生まれた。フランクフルト出身のマリーナは、日本人の母とドイツ人の父を持つ娘である。マリーナの母にとって、母国の言葉、伝統、祭り、料理を子供たちに教えることは、最初から重要なことだった。マリーナが、自分の家庭の日常の小さな習慣の多くが日本発祥であり、フランクフルトの友人たちの家では異なる扱いを受けていることに気づいたのは、ずっと後になってからのことだった。

最初は実家や週1回の講座で日本語を学ぶ。ゲーテ・ギムナジウムの4年生になって、ようやく選択科目として日本語を取ることができた。学校を通じて、彼女は最終的に半年間日本に行く機会を得た。毎年、学生交換プログラムの一環として、日本の提携校を訪問する生徒が1名だけ与えられる場所がある。通常、この場所はまだ語学力のない生徒のためのものだ。しかし、マリーナの旅行は福島原発事故の翌年に行われたため、彼女のクラスからは誰も申し込んでいなかった。幸い、提携校は震災現場から安全な場所にあり、日本の家族も滞在の安全を保証してくれた。そのため、彼女は学生として文化に深く浸り、語学力をさらに向上させる機会を得た。

インスタグラムとポッドキャストで日本のリアルを伝える

マリーナは日本での交換留学をきっかけに、両国の文化をもっと身近なものにしたいという思いを強くした。ドイツでは、東アジアの国での「本当の姿」を何度も尋ねられた。マリーナは、百聞は一見にしかずということを知っている。そこで彼女はインスタグラムのチャンネル@mointokio(「モイン・トーキョー」ではなく「モ・イン・トーキョー」😅)を始めた。 そこでは、ピンの音が聞こえるほど静かな東京の地下鉄のラッシュアワーなど、日本の日常生活から、同じように面白くてためになる写真やビデオをシェアしている。

マリーナにとって特に重要なのは、ポジティブな面だけでなくネガティブな面も見せることだ。彼女の印象では、ドイツではしばしば日本に対する理想的なイメージが先行している。彼女の目的は、第二の故郷を教育し、より本物のイメージを伝えることだ。

マリーナはインスタグラム・チャンネルに加え、日本人の友人カオルと共にポッドキャスト「Maru – a German and Japanese Podcast」を主催している(Spotifyへのリンク。) カオルは東京に住み、ドイツ語を話し、ドイツ文化とのつながりを感じている。各エピソードで2人は、持続可能性、ファッション、就職活動、お気に入りのテレビ番組など、日常生活で気になるトピックについて話している。特別な特徴がある: 各エピソードはドイツ語と日本語の両方で放送される。

ポッドキャストの名前には2つの意味がある: まず、2人のファーストネーム「MArina」と「KaoRU」の組み合わせ。第二に、「まる」は日本語の「円」である。

日本語複雑で魅力的

日本語では、文章表現と口頭表現は異なる世界である。

書き言葉では、3つの文字体系を扱わなければならない: ひらがな、カタカナ、漢字である。日本語の文章では、この3つの文字システムがすべて組み合わされている。ひらがな」と「カタカナ」は音節文字であり、文字数が限られているため比較的習得しやすい。漢字は中国語から派生した文字で、文脈によって驚くほど多くのバリエーションや読み方がある。

口語では、話す相手や社会的ヒエラルキーのどの位置にいるかによって、さまざまなあいさつの形がある。一旦二人の間で決まった形は、たとえ時間が経ってお互いをよく知るようになったとしても、通常変わることはない。つまり、フランクフルトでは時間が経てば名字ベースから名前ベースに変わるが、東京では仕事でもプライベートでも変わることはない。

ここで重要なのは、先輩と後輩の文化である。先輩は年上のメンバーを指し、後輩は年下のメンバーを指す。日本では、子どもたちは幼い頃から先輩と後輩では呼び方が違うことを学ぶ。マリーナによれば、ドイツのようにファーストネーム文化が日本のオフィスに定着することはないだろうとのことだ。

英語は特に普及していないので、長期滞在を望むなら日本語を学ぶ価値はある。しかし、失敗を恐れたり、自分の口を塞いだりする必要はない: 日本人は、外国からの旅行者が言葉を学ぼうと努力することをとても喜ぶし、いつでも喜んで助けてくれる。

カルチャーショックと中間地点の模索

インターンシップの一環として、マリーナは最近また4分の3年を東京で過ごした。日本との親密な関係にもかかわらず、彼女は滞在中に1つか2つのカルチャーショックに直面した。たとえば、環境保護や政治など物議を醸す可能性のある話題が、単に議論されないことに彼女は驚いた。ここでは地域の調和が優先される。マリーナは最初戸惑ったが、同時に尊敬に満ちた交流を心から楽しんだ。 欧米では正反対です: あらゆるトピックに関する議論が非常に活発だ。残念ながら、同時にトーンはますます悪化し、戦線を硬直化させている。この2つのアプローチの中間を見つけられたらどんなにいいだろう。マリーナは自身のインスタグラム・チャンネルやポッドキャスト、そしてもちろん『Main Matsuri』でそのために重要な貢

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