Abonniere den Podcast und höre diese Folge auf:
Deutsch
Normalerweise spreche ich mit Frankfurter*innen, die die ganze Welt nach Frankfurt holen. In dieser Folge ist es umgekehrt: Ich spreche mit einem Frankfurter, der unsere Stadt in die Welt hinausträgt. Mein Gast ist Omid Nouripour, Bundesvorsitzender der Grünen, Experte für Außenpolitik, Fan von Rap aus Rhein-Main, glühender Anhänger der Eintracht und Frankfurter Bubb mit Leib und Seele.
Omids politische Arbeit ist geprägt durch seine eigenen Erfahrungen von Krieg und Flucht als Kind und Jugendlicher zu Zeiten der Iranischen Revolution und des Ersten Golfkriegs. Wir sprechen darüber, wie seine Familie Ende der Achtziger nach Frankfurt kam und wie sich in der Folge seine ganz besondere Beziehung zu dieser Stadt entwickelt hat. Er verrät, wo man den Iran in Frankfurt finden und wie man die Freiheitsbewegung dort von hier aus unterstützen kann.
Bei aller Ernsthaftigkeit wird es aber auch sehr lustig. Omid verrät, woher er seinen Humor nimmt, wieso er den ersten Fußball-Fanclub im Bundestag gegründet hat, warum selbst Hafti Frankfurter sein möchte und was die Ghostbusters mit politischem Engagement zu tun haben.
Vorneweg: Links aus dem Interview
Omid Nouripour im Netz
Spendenaktion „Frankfurt hilft Marokko“ von Hassan Annouri
- Erklärung der Spendenaktion auf YouTube
- Spenden via PayPal
- Stützende Hände e.V. ist der Verein, mit dem Hassan für die Spendenaktion zusammenarbeitet
- Andere Spendenmöglichkeiten gibt es zum Beispiel über das Deutsche Rote Kreuz oder Aktion Deutschland hilft
Der Iran in Frankfurt
- Für köstliches persisches Essen in Frankfurt empfielt Omid das Schandis
- Bericht im Journal Frankfurt über die Proteste gegen das Mullah-Regime in Frankfurt
- New York Times-Artikel von Roger Cohen über den Iran nach der gefälschten Wahl 2009 (weitere lesenswerte Artikel von Cohen gibt es hier im Netz)
Frankfurter Rap-Größen
- Tone
- D-Flame
- Azad
- Vega
- Mike Crush
- Haftbefehl (aus Offenbach adoptiert)
- und natürlich Hassan Annouri (Link zu seinem Projekt „Wir sind alles Frankfurter“)
Die Eintracht im Bundestag
- Website des Eintracht Frankfurt Fanclubs EFC Bundesadler
Unsere Gesprächsthemen in dieser Folge:
Warum Frankfurt eigentlich Hauptstadt sein sollte
Auch wenn Omid seit 2006 Bundestagsabgeordneter ist und damit Berlin lange und gut kennt, fehlt ihm Frankfurt jeden Tag. Tatsächlich, so sagt er scherzhaft, sei er in geheimer Mission unterwegs, die Bundeshauptstadt an den Main zu verlegen. Denn es sei eine historische Ungerechtigkeit, dass dieser Titel nach dem Zweiten Weltkrieg nicht an unsere Stadt gegangen sei. Damals hat Konrad Adenauer kurz vor der Wahl zwei Mitglieder der Bayern-Partei bestochen, ihre Stimme an Bonn und nicht an Frankfurt zu geben. Der Grund: Der Kölner Adenauer scheute die weite Reise aus dem Rheinland nach Hessen.
Hassan Annouris Einsatz für die Erdbebenopfer in Marokko
Zu Beginn des Interviews gehen besondere Grüße an den Frankfurter Rapper Hassan Annouri raus. Hassan setzt sich mit seiner Initiative „Wir sind alles Frankfurter“ für friedliche Vielfalt in unserer Stadt ein. Nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko im September hat er gemeinsam mit dem gemeinnützigen Verein Stützende Hände e.V. das Spendenprojekt Frankfurt hilft Marokko ins Leben gerufen. Auf diese Weise konnte er bereits 31.000€ an Spendengeldern sammeln.
Omids Biografie
Omid wurde 1975 in Teheran geboren und floh mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester 1988 nach Frankfurt. Seine Erfahrungen von Leid, Angst und Verlust während des Ersten Golfkriegs teilen alle iranischen Familien. Omid erzählt die Geschichte des geschmacklosen Kriegsdenkmals in Teheran, das in Form einer Blutfontäne die Bereitschaft des Staates zeigt, seine Bürger fürs Vaterland zu opfern. Jahre später sah er das irakische Pendant in Bagdad. Diesen Moment beschreibt er als einen der emotionalsten seines Lebens, denn er zeigt auf einen Blick die Sinnlosigkeit von Krieg.
Der Krieg war nicht der einzige Grund für die Nouripours, den Iran zu verlassen. Die Unterdrückung der Bevölkerung infolge der Iranischen Revolution und die Tatsache, dass seine Mutter nicht länger ihren Beruf hätte ausüben und seine Schwester nicht hätte studieren dürfen, bewegten die Familie zur Flucht.
Ankunft in Frankfurt
Frankfurt am Main war für die Nouripours das offensichtliche Ziel, denn sie besaßen damals bereits eine Ferienwohnung dort. Omids Eltern arbeiteten beide als Flugsicherungsingeneur*innen und kamen dadurch vor der Revolution viel in Europa rum. Bei einem Besuch in Frankfurt Mitte der Siebzigerjahre entschied Omids Mutter spontan, dass sie hier eine Wohnung kaufen wollte. Auch, wenn Omids Vater sie für verrückt hielt: Acht Stunden später wurde der Kaufvertrag unterzeichnet. Diese Investition hat laut Omid für die Familie „in größter Not Möglichkeiten geschaffen, die alles verändert haben und alles verbessert haben.“
Ein Hoch auf die Musterschule
Der 13jährige Omid suchte nach seiner Ankunft nicht den Anschluss an die iranische Community vor Ort, sondern stürzte sich ins Frankfurter Leben. Er lernte fließend Deutsch und fand sich schnell zurecht. Einen besonderen Anteil hieran hatte seine Klasse an der Musterschule, wo er seine bis heute besten Freunde kennenlernte.
Seinen Eltern fiel es deutlich schwerer, die deutsche Sprache zu lernen. Omids Vater hatte in Teheran das Goethe Institut besucht. Nach einem satirischen Sketch von Rudi Carrell über Ayatollah Chomeini im Jahr 1987 wurde es erst geplündert, dann geschlossen.
Der Weg in die Politik
Nach seinem Abitur wusste Omid, dass er einer Partei beitreten wollte. Vorbildfunktion hatte in diesem Moment Cem Özdemir, den er 1993 zum ersten Mal im Fernsehen sah und erstaunt war, einen Politiker zu sehen, der nicht blond war und Karl-Heinz hieß.
Die Motivation für sein politisches Engagement erklärt Omid mit einem Bild aus dem Film Ghostbusters. Slimer und die anderen Geister werden mithilfe von negativer Energie eingefangen. Diese negative Energie sei der Grund, warum Menschen anfangen, politisch aktiv zu werden: „Irgendetwas stört dich“. Bei ihm war es der Umstand, dass er trotz seiner Integration in Frankfurt weiterhin auf fremdenfeindliche Vorbehalte stieß.
Als Partei kamen für ihn die SPD und die Grünen infrage. Nach einem eher ernüchternden Abend mit den Jusos traf er sich mit der damaligen Kreisgeschäftsführerin der Grünen Susanne Stück. Sie stellte ihm viele Fragen, nur eine nicht: Wo kommst du her? Omid ist stolz darauf, dass die Frage nach der Herkunft in seiner Partei egal ist.
Durch seine Sichtbarkeit als Politiker ist er heute automatisch Vorbild für jüngere Menschen mit Migrationshintergrund. Omid erzählt von einer Wahlkampfveranstaltung in Frankfurt, bei der er zwei Jungs traf, die nicht erst kaum glauben konnten, dass jemand, der aussieht wie sie, Abgeordneter ist.
Mehr Humor, weniger Empörung
Als Politiker braucht Omid ein dickes Fell. Das könne man sich zwar anessen, wie er sagt. Alternativ hilft ein gesunder Sinn für Humor. Über manche Dinge könne man nur lachen, wie über seine „Lieblings“-Hassmail ever: „Du Scheiß-Araber, geh zurück in die Türkei“. Heutzutage sei alles so ernst und so schnell empört, speziell auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter). Seine Devise lautet: „Erstmal fragen: Ist das wichtig? Und warum ist das wichtig?“
Das menschliche Leid, mit dem er auf seinen Reisen als Außenpolitiker konfrontiert war, trägt ebenfalls dazu bei, dass er bei politischen Diskussionen über profanere Dinge eine gesunde Distanz behält.
Frankfurt in Berlin
Omids Arbeit in Berlin ist sicherlich geprägt durch seine eigenen Fluchterfahrung und den Besuchen in vielen Krisengebieten dieser Welt. Eine Sache fällt fast noch mehr ins Gewicht: das Frankfurter-sein. „Wir sind halt so tough. Wir heulen halt net so viel rum. […] Gleichzeitig dieses Trotzige, das ist auch so dermaßen hart Frankfurt. Und auch das ist sicher kein Nachteil in meinem Job.“
Der Iran in Frankfurt
Wer die leckere Seite des Irans in Frankfurt erleben möchte, dem empfiehlt Omid einen Besuch im Schandis im Nordend (wobei es viele weitere tolle persische Restaurants in unserer Stadt gibt).
Außerdem hebt er die regelmäßigen friedlichen Demonstrationen gegen das Regime hervor. „Die Leute sind am Boden zerstört, weil sie sehen, was im Iran passiert und bringen jedes Mal die Kraft auf, dennoch auf die Straße zu gehen und friedlich zu demonstrieren. Das ist schon sehr beeindruckend.“
Omid fasst die Gefühlslage im Iran mit einer Geschichte über ein zufälliges Treffen mit dem New York Times-Korrespondenten Roger Cohen zusammen. Der Pulitzer-Preisträger hatte 2009 über die gefälschte Wahl aus Teheran berichtet und Stimmen aus der Bevölkerung eingefangen. Als die beiden sich im selben Jahr auf einer Konferenz begegneten und Omid ihm für seine Berichterstattung dankte, entgegnete Roger sichtlich bewegt: „They are ready“. Bereit für Demokratie, Freiheit, Wandel, internationalen Austausch, Freundschaft.
Auch 14 Jahre später sind die Menschen immer noch bereit. Die aktuelle Protestwelle wird, wie jede Protestwelle, von den Frauen getragen und dieses Mal sogar angeführt. Wie können wir von Frankfurt aus helfen? Omids Antwort: durch Aufmerksamkeit und die Anerkennung, dass sie bereit sind.
Frankfurter Rap-Giganten
Rap ist eine von Omids großen privaten Leidenschaften. Daher war es ihm ein Anliegen, den Helden des Genres aus unserer Stadt die Ehre zu erweisen: Tone („auf seiner Mission“), Azad, D-Flame („muss man kennen“), Mike Crush („der Größte“), Vega („Mann, ist das gut“) und natürlich Hassan Annouri. Omid schlägt sogar die Brücke nach Offenbach: „Dass Hafti rumläuft und sagt, er ist Frankfurter, das sagt ja was über Frankfurt. Ich finde, den kann man so langsam adoptieren.“
EFC Bundesadler: Der erste Fußball Fanclub im Bundestag
Omid ist Gründer und Vorsitzender des Eintracht Fanclubs (EFC) Bundesadler, dem ersten Fußball Fanclub im deutschen Parlament. Anlass war der Abstieg der Eintracht im Jahr 2011, wobei der Aufenthalt in der Zweiten Liga zum Glück nur eine Saison dauerte.
Besonders denkwürdig ist die Logo-Findung des Vereins, für die es ganze anderthalb Jahre brauchte. Der Grund: Das von Omid selbst entworfene Logo stellte eine Veränderung „hoheitlicher Zeichen der Bundesrepublik dar“. Somit musste das Design vom Bundestagspräsidenten genehmigt werden. Das zuständige Büro war von dieser ungewöhnlichen Anfrage derart verwirrt, dass es sich zu keiner Freigabe durchringen konnte. Das Problem wurde erst gelöst, als ein prämierter Designer einen neuen Logo-Entwurf vorlegte.
Der EFC hat mittlerweile über 100 Mitglieder über alle demokratischen Parteien hinweg. Dazu gehören Omids stellvertretende Fanclub-Vorsitzende Janine Wissler (Bundesvorsitzende von Die Linke), Bettina Stark-Watzinger (Bundesministerin für Bildung und Forschung, FDP), Nancy Faeser (Bundesministerin für Inneres und Sport, SPD) und Franz-Josef Jung (ehemaliger Bundesminister für Verteidigung sowie Arbeit und Soziales, CDU). Einer der beiden Kassenprüfer ist der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD). Der Verein trifft sich vor allem dann, wenn Plenarwoche und englische Woche zusammenfallen.
English
Omid Nouripour – a love letter to Frankfurt am Main
In this podcast, I normally talk to people from Frankfurt who bring the whole world to our city. In this episode, it’s the other way around: I’m talking to a Frankfurt citizen who takes our city out into the world. My guest is Omid Nouripour, Federal Chairman of the Green Party, expert on foreign policy, fan of rap from the Rhine-Main region, ardent supporter of Eintracht. In a nutshell, one of Frankfurt’s finest.
Omid’s political work is shaped by his own childhood experience at the time of the Iranian Revolution and the First Gulf War. We talk about how his family fled to Frankfurt in the late eighties and how his very special relationship with the city developed as a result. He reveals where to find Iran in Frankfurt and how to support the freedom movement from here.
But despite all the seriousness, it also gets very funny. Omid reveals where he gets his sense of humor, why he founded the first football fan club in the Bundestag, why even Hafti wants to be a Frankfurter and what the Ghostbusters have to do with his political commitment.
Upfront: Links from the interview
Omid Nouripour on the web
Fundraising campaign „Frankfurt helps Morocco“ by Hassan Annouri
- Explanation of the fundraising campaign on YouTube
- Donate via PayPal
- Stützende Hände e.V. is the association Hassan is working with for the fundraising campaign.
- Other donation possibilities are for example via the German Red Cross or Aktion Deutschland hilft.
Iran in Frankfurt
- For delicious Persian food in Frankfurt, Omid recommends Schandis
- Report in Journal Frankfurt about the protests against the Mullah regime
- New York Times article by Roger Cohen about Iran after the rigged election in 2009 (more articles by Cohen worth reading can be found here)
Frankfurt rap greats
- Tone
- D-Flame
- Azad
- Vega
- Mike Crush
- Haftbefehl (adopted from Offenbach)
- and of course Hassan Annouri (link to his project “Wir sind alles Frankfurter)
The Eintracht in the Bundestag
- Website of the Eintracht Frankfurt Fanclub EFC Bundesadler
Our topics of conversation in this episode:
Why Frankfurt should really be the capital
Even though Omid has been a member of the Bundestag since 2006 and thus knows Berlin long and well, he misses Frankfurt every day. In fact, he says jokingly, he is on a secret mission to move the federal capital to the Main River. Because, he says, it is a historical injustice that this title did not go to our city after the Second World War. At that time, Konrad Adenauer bribed two members of the Bavarian Party shortly before the election to give their vote to Bonn and not to Frankfurt. The reason: Adenauer, who was from Cologne, shied away from the long journey from the Rhineland to Hesse.
Hassan Annouri’s support of the earthquake victims in Morocco
At the beginning of the interview, special greetings go out to Frankfurt rapper Hassan Annouri. Hassan is campaigning for peaceful diversity in our city with his initiative „Wir sind alles Frankfurter„. After the devastating earthquake in Morocco in September, he launched the charity project Frankfurt hilft Marokko (Frankfurt helps Morocco) together with the non-profit organization Stützende Hände e.V. (Supporting Hands). This way, he has already been able to collect €31,000 in donations.
Omid’s Biography
Omid was born in Tehran in 1975 and fled to Frankfurt with his parents and older sister in 1988. His experiences of suffering, fear and loss during the First Gulf War are shared by all Iranian families. Omid tells the story of the tasteless war memorial in Tehran, in the form of a fountain of blood, showing the state’s willingness to sacrifice its citizens for the fatherland. Years later, he saw the Iraqi equivalent in Baghdad. He describes that moment as one of the most emotional of his life because it shows at a glance the futility of war.
But war was not the only reason for the Nouripours to leave Iran. The oppression of the population as a result of the Iranian Revolution alongside the fact that his mother would no longer have been allowed to practice her profession and his sister would not have been allowed to study moved the family to flee.
Arrival in Frankfurt
Frankfurt am Main was the obvious destination for the Nouripours, as they already owned a vacation home here. Omid’s parents both worked as air traffic control engineers and thus traveled a lot in Europe before the revolution. During a visit to Frankfurt in the mid-seventies, Omid’s mother spontaneously decided that she wanted to buy an apartment here. Even though Omid’s father thought she was crazy, they signed the purchase contract eight hours later. According to Omid, this investment created opportunities for the family „in the time of greatest need, which changed everything and made everything better.“
Hurray for the Muster high school
After his arrival, 13-year-old Omid did not seek to connect to the local Iranian community, but plunged into Frankfurt life. He learned German fluently and quickly found his feet. His class at the Muster high school, where he met his best friends to this day, played a special role in this.
His parents found it much more difficult to learn German. Omid’s father had attended the Goethe Institute in Tehran. After a satirical sketch by Rudi Carrell about Ayatollah Khomeini in 1987, it was first looted, then closed.
The path to politics
After graduating from high school, Omid knew he wanted to join a political party. The role model at that moment was Cem Özdemir, whom he saw on television for the first time in 1993. He was surprised to see a politician who was not blond and whose name was not Karl-Heinz.
Omid explains the motivation for his political involvement with an image from the movie Ghostbusters. Slimer and the other ghosts are captured with the help of negative energy. This negative energy, he says, is the reason why people start becoming politically active: „Something is bothering you.“ In his case, it was the fact that he continued to encounter xenophobic reservations despite his integration in Frankfurt.
He considered the SPD and the Green Party as parties. After a rather sobering evening with the young Social Democrats, he met with the then district manager of the Green Party, Susanne Stück. She asked him many questions, except one: Where are you from? Omid is proud that the question of origin doesn’t matter in his party.
His visibility as a politician today automatically makes him a role model for younger people with an immigrant background. Omid tells of an election campaign event in Frankfurt, where he met two boys who couldn’t believe at first that someone who looked like them was a member of parliament.
More humor, less outrage
As a politician, Omid needs a thick skin. His healthy sense of humor helps. Some things you can only laugh at, like his „favorite“ hate mail ever: „You fucking Arab, go back to Turkey.“ These days, he says, everything is so serious and so quickly outraged, especially on the short message service X (formerly Twitter). His motto is, „First ask: Is this important? And why is it important?“
The human suffering he’s faced on his travels as a foreign policy official also helps him maintain a healthy distance when discussing more mundane political matters.
Frankfurt in Berlin
Omid’s work in Berlin is certainly shaped by his own experience as a refugee and his visits to many crisis areas around the world. But one thing almost has more weight: being from Frankfurt. „We are just so tough. We just don’t cry around so much. […] Also, we are defiant, which is very typical of Frankfurt.. And that certainly doesn’t hurt in my job either.“
Iran in Frankfurt
If you want to experience the delicious side of Iran in Frankfurt, Omid recommends a visit to Schandis in the Nordend (although there are many more great Persian restaurants in our city).
He also highlights the regular peaceful demonstrations against the regime. „People are devastated because they see what’s happening in Iran and every time they muster the strength to still go out on the streets and demonstrate peacefully. That’s quite impressive.“
Omid sums up the emotional state of Iran with a story about a chance meeting with New York Times correspondent Roger Cohen. The Pulitzer Prize winner had reported on the rigged election from Tehran in 2009 and captured voices from people on the street. When the two met at a conference that year and Omid thanked him for his coverage, Roger replied, visibly moved, „They are ready.“ Ready for democracy, freedom, change, international exchange, friendship.
14 years later, people are still ready. The current wave of protests, like every wave of protests, is carried and this time even led by women. How can we help from Frankfurt? Omid’s answer: by paying attention and acknowledging that they are ready.
Frankfurt’s Rap Giants
Rap is one of Omid’s great private passions. Therefore, he was keen to pay tribute to the heroes of the genre from our city: Tone („on his mission“), Azad, D-Flame („must know“), Mike Crush („the greatest“), Vega („man, that’s good“) and of course Hassan Annouri. Omid even casts a glance to Offenbach: „The fact that Hafti runs around saying he’s from Frankfurt says something about Frankfurt. I think the time has come to adopt him.“
EFC Bundesadler: The first football fan club in the German parliament
Omid is founder and chairman of the Eintracht Fan Club (EFC) Bundesadler, the first football fan club in the German parliament. The club was set up following Eintracht’s relegation to the Second League in 2011, although fortunately this lasted for only one season.
Particularly memorable is the story of how the club got its logo, as this took a whole year and a half. The reason: the logo, designed by Omid himself, represented an alteration of „sovereign signs of the Federal Republic“. Thus, it had to be approved by the president of the Bundestag. The office in charge was so confused by this unusual request that it could not bring itself to approve it. The problem was only solved when an award-winning designer submitted a new logo design.
The EFC now has over 100 members across all democratic parties. These include Omid’s deputy fan club chairwomen Janine Wissler (federal chairwoman of Die Linke), Bettina Stark-Watzinger (federal minister of education and research, FDP), Nancy Faeser (federal minister of the interior and sports, SPD) and deputy chairman Franz-Josef Jung (former federal minister of defense and labor and social affairs, CDU). One of the two auditors is the Federal Government Commissioner for Eastern Europe, Carsten Schneider (SPD). The fan club meets mainly when plenary meetings and mid-week-league games coincide in the same week.
فارسی
اُمید نوریپور – نامهای عاشقانه به فرانکفورت
در این پادکست، معمولاً با افرادی از فرانکفورت صحبت میکنم که جهان را به شهر ما میآورند. در این قسمت، این روال برعکس است: با یک شهروند فرانکفورت صحبت میکنم که شهر ما را به دنیا میبرد. میهمان من اُمید نوریپور، رئیس فدرال حزب سبز، متخصص سیاست خارجی، طرفدار رپ منطقه راین-ماین، و طرفدار شدید آینتراخت است. به اختصار، یکی از برجستهترین اهالی فرانکفورت است.
کار سیاسی اُمید تحت تأثیر تجربه کودکی خود در زمان انقلاب ایران و جنگ اول خلیج فارس شکل گرفته است. ما درباره این صحبت میکنیم که چگونه خانواده اش در دهه ۸۰ میلادی به فرانکفورت فرار کردند و چگونه رابطه بسیار ویژهای با شهر به دست آمد. او فاش میکند که ایران را در فرانکفورت کجا میتوان یافت و چگونه میتوان از اینجا حرکت آزادی را حمایت کرد.
اما با وجود تمام جدیت، موضوعات بسیار خندهدار نیز وجود دارد. اُمید فاش میکند که از کجا به دشواری خود میرسد، چرا اولین باشگاه طرفداران فوتبال را در بوندستاگ تأسیس کرده است، چرا حتی هافتی هم میخواهد فرانکفورتر شود و چه ارتباطی با تعهد سیاسی او دارد.
درجهبندی: لینکها از مصاحبه
اُمید نوریپور در وبسایت
- وبسایت
- اینستاگرام
- ایکس (قبلاً توییتر)
- فیسبوک
کمپین جمعآوری کمک „فرانکفورت به مراکش“ توسط حسن عنوری
- توضیح در مورد کمپین جمعآوری کمک در یوتیوب
- اهدای کمک از طریق پی پال
- „Stützende Hände e.V.“ انجمنی است که حسن برای کمپین جمعآوری کمک با آن همکاری میکند.
ایران در فرانکفورت
- برای غذاهای خوشمزه ایرانی در فرانکفورت، اُمید رستوران شاندی را توصیه میکند
- گزارشی در مجله فرانکفورت درباره اعتراضات علیه رژیم ملاها
- مقاله نیویورک تایمز توسط راجر کوهن درباره ایران پس از انتخابات تقلبی سال ۲۰۰۹ (مقالات دیگری از کوهن که میارزد خوانده شود اینجا قابل دسترس است)
بزرگان رپ فرانکفورت
- تون
- دی-فلیم
- آزاد
- وگا
- مایک کراش
- هفتبهفل (از افنباخ اقتباس شده است)
- و البته حسن عنوری (لینک به پروژه „ما همه فرانکفورتر هستیم„)
آینتراخت در بوندستاگ
- وبسایت باشگاه طرفداران آینتراخت فرانکفورت EFC بوندسآدلر
موضوعات گفتگوی ما در این قسمت:
چرا فرانکفورت واقعا باید پایتخت باشد
اگرچه اُمید از سال ۲۰۰۶ عضو بوندستاگ بوده و بنابراین برلین را به خوبی میشناسد، اما هر روز از فرانکفورت دلتنگ است. در واقع، او به شوخی میگوید که در یک ماموریت مخفی برای انتقال پایتخت فدرال به رودخانه ماین است. چرا که او میگوید، این عنوان بعد از جنگ جهانی دوم به شهر ما نرفته بود یک ناروای تاریخی است. در آن زمان، کنراد آدناور دو عضو حزب باواری را به طور کوتاه پیش از انتخابات رشوه داد تا رأی خود را به بن اختصاص دهند و نه به فرانکفورت. دلیل: آدناور که از کلن بود، از سفر طولانی از راینلند به هسه بیزار بود.
حمایت حسن عنوری از قربانیان زلزله در مراکش
در ابتدای مصاحبه، سلامهای ویژهای به رپر فرانکفورت حسن عنوری فرستاده شده است. حسن با ابتکار خود „ما همه فرانکفورتر هستیم“ به دنبال تبلیغ تنوع صلحآمیز در شهر ما است. پس از زلزله ویرانگر در مراکش در ماه سپتامبر، او همراه با سازمان غیرانتفاعی Stützende Hände e.V. (دستهای حمایتکننده) پروژه خیریه Frankfurt hilft Marokko (فرانکفورت به مراکش کمک میکند) را راهاندازی کرد. به این ترتیب، او توانسته است تا کنون ۳۱،۰۰۰ یورو از اهدایات جمعآوری کند.
زندگینامه اُمید
اُمید در سال ۱۹۷۵ در تهران متولد شد و در سال ۱۹۸۸ همراه با پدر و مادر و خواهر بزرگتر خود از تهران به فرانکفورت فرار کرد. تجربیات او از رنج، ترس و از دست دادن در دوران جنگ اول خلیج فارس توسط تمام خانوادههای ایرانی به اشتراک گذاشته میشود. اُمید داستانی از یادبود جنگ بیطعم در تهران را روایت میکند که به صورت یک چشمه خون، تمایل دولت به قربانی کردن شهروندان خود را برای وطن نشان میدهد. سالها بعد، نسخه عراقی را در بغداد دید. او این لحظه را یکی از احساسیترین لحظات زندگی خود توصیف میکند چرا که در یک نگاه بیفایده بودن جنگ را نشان میدهد.
اما جنگ تنها دلیل فرار خانواده نوریپورها از ایران نبود. سرکوب جمعیت به عنوان نتیجه انقلاب ایران در کنار اینکه مادرش دیگر اجازه ممارسه حرفه خود را نداشت و خواهرش مجوز تحصیل داده نمیشد، خانواده را به فرار واداشت.
ورود به فرانکفورت
فرانکفورت آم ماین مقصد طبیعی برای خانواده نوریپور بود، زیرا آنها از قبل یک خانه تعطیلاتی در اینجا داشتند. پدر و مادر اُمید هر دو به عنوان مهندسان کنترل ترافیک هوایی کار میکردند و به همین دلیل قبل از انقلاب زمان زیادی را در سراسر اروپا سفر میکردند. در یک سفر به فرانکفورت در میان دهه هفتاد، مادر اُمید به طور ناگهانی تصمیم گرفت که یک آپارتمان در اینجا بخرد. اگرچه پدر اُمید فکر میکرد او دیوانه است، آنها هشت ساعت بعد قرارداد خرید را امضا کردند. به گفته اُمید، این سرمایهگذاری فرصتهایی را برای خانواده „در زمان بیشترین نیاز که همه چیز را تغییر داد و همه چیز را بهتر کرد“ ایجاد کرد.
زنده باد مدرسه دبیرستان موستر
پس از ورودش، اُمید ۱۳ ساله سعی نکرد با جامعه ایرانی محلی ارتباط برقرار کند، بلکه در زندگی فرانکفورت غرق شد. او به زبان آلمانی به طور روان یاد گرفت و به سرعت پای خود را پیدا کرد. کلاس او در دبیرستان موستر که در آنجا با بهترین دوستان خود تا امروز ملاقات میکند، نقش ویژهای در این امر ایفا کرد.
پدر و مادرش بسیار سختتر بودند که زبان آلمانی یاد بگیرند. پدر اُمید در موسسه گوته در تهران تحصیل کرده بود. پس از یک اسکچ ساتیریک از رودی کارل درباره آیتالله خمینی در سال ۱۹۸۷، ابتدا به سرقت رفت و سپس بسته شد.
راه به سیاست
بعد از فارغالتحصیلی از دبیرستان، اُمید میدانست که میخواهد به یک حزب سیاسی بپیوندد. الگوی او در آن لحظه جمال ازدمیر بود که او را برای اولین بار در سال ۱۹۹۳ در تلویزیون دید. او شگفتزده بود که یک سیاستمدار را میبیند که بلوند نیست و نامش کارلهاینز نیست.
اُمید انگیزه مشارکت سیاسی خود را با تصویری از فیلم Ghostbusters توضیح میدهد. اسلایمر و ارواح دیگر با کمک انرژی منفی دستگیر میشوند. این انرژی منفی، میگوید، دلیلی است که مردم شروع به فعالیتهای سیاسی میکنند: „چیزی به شما آزار میدهد.“ در مورد او، این امر از آنجا بود که او علیرغم یکپارچگیاش در فرانکفورت همچنان با احساسات ناخوشایند نژادپرستانه مواجه میشد.
او اسپیدی و حزب سبز را به عنوان حزبها در نظر میگرفت. پس از یک شب بسیار انگیزنده با جوانان سوسیال دموکرات، او با مدیر منطقه آن زمان حزب سبز، سوزان اشتوک دیدار کرد. او بسیاری از سوالات را از او پرسید، به استثنای یکی: از کجا هستید؟ اُمید افتخار میکند که سوال اصلی مبدأ در حزبش اهمیت ندارد.
دیدار او به عنوان یک سیاستمدار امروزی به طور خودکار او را به عنوان یک الگو برای افراد جوان با زمینه مهاجرتی میسازد. اُمید از یک رویداد کمپین انتخاباتی در فرانکفورت میگوید که در آن دو پسر بودند که ابتدا نمیتوانستند باور کنند که یک نفر که شبیه آنهاست عضو پارلمان است.
بیشتر شوخی، کمتر خشم
به عنوان یک سیاستمدار، اُمید نیاز به پوستی ضخیم دارد. حس شوخطبعی سالم او به او کمک میکند. برخی از اموری که تنها میتوانید بخندید، مانند „مورد علاقه“ بدترین نامه موذیگری که تا به حال دریافت کرده است: „تو اراب جهنمی، برو به ترکیه برگرد.“ او میگوید در این روزها همه چیز بسیار جدی و بسیار سریعاً خشمگین میشود، به ویژه در سرویس پیام کوتاه ایکس (قبلا توییتر). شعار او این است: „ابتدا بپرسید: آیا این مهم است؟ و چرا این مهم است؟“
رنج وجدان انسانی که در سفرهای خود به عنوان یک مقام سیاست خارجی با آن مواجه شده است، به او کمک میکند تا هنگام بحث در مسائل سیاسی معمولیتر فاصله سالمی را حفظ کند.
فرانکفورت در برلین
کار اُمید در برلین بدون شک تحت تأثیر تجربه شخصی او به عنوان یک پناهنده و بازدیدهایش از بسیاری از مناطق بحرانی در سراسر جهان قرار گرفته است. اما یک چیز تقریباً بیشتر از آن وزن دارد: اینکه او از فرانکفورت است. „ما خیلی سختگیریم. ما آنقدر اطراف نمیگریم. […] همچنین، ما مقاوم هستیم که بسیار معمولی برای فرانکفورت است. و این مطمئناً در کار من هم مضر نیست.“
ایران در فرانکفورت
اگر میخواهید سمت خوشمزه ایران را در فرانکفورت تجربه کنید، اُمید بازدید از رستوران شاندیس در منطقه نوردند را توصیه میکند (اگرچه در شهر ما بسیاری رستورانهای عالی دیگری از جنس غذاهای ایرانی وجود دارد).
او همچنین بر تظاهرات صلحآمیز منظم علیه رژیم تأکید میکند. „مردم دلشان شکسته است چون میبینند چه اتفاقاتی در ایران رخ میدهد و هر بار قدرت را برای هنوز بیرون رفتن به خیابانها و تظاهرات صلحآمیز تحمل میکنند. این کاملاً تحت تأثیر قرار میگیرد.“
اُمید وضعیت احساسی ایران را با داستانی درباره دیدار اتفاقی با خبرنگار نیویورک تایمز راجر کوهن تلخیص میدهد. برنده جایزه پولیتزر از انتخابات تقلبی تهران در سال ۲۰۰۹ گزارش داده بود و صداهای مردم را از خیابان ضبط کرده بود. وقتی دو نفر در یک کنفرانس آن سال دیدار کردند و اُمید به او برای گزارشهایش تشکر کرد، راجر با حرکت آشکاری گفت: „آنها آمادهاند.“ آماده برای دموکراسی، آزادی، تغییر، تبادلات بینالمللی و دوستی.
۱۴ سال بعد، مردم هنوز هم آمادهاند. موج فعلی اعتراضات، مانند هر موج اعتراضی دیگر، توسط آنها حمله میشود و این بار حتی توسط زنان هم رهبری میشود. چطور میتوانیم از فرانکفورت کمک کنیم؟ پاسخ اُمید: با توجه و اعتراف به اینکه آنها آمادهاند.
غولهای رپ فرانکفورت
رپ یکی از علاقههای شخصی بزرگ اُمید است. به همین دلیل، او میخواست به قهرمانان این سبک از شهر ما احترام بگذارد: تون („در مأموریتش“)، آزاد، دی-فلیم („باید بدانید“)، مایک کراش („بزرگترین“)، وگا („آقا، این خیلی خوب است“) و البته حسن عنوری. اُمید حتی نگاهی به اوفنباخ میاندازد: „واقعیت این است که هفتی که ادعا میکند او از فرانکفورت است چیزی درباره فرانکفورت میگوید. فکر میکنم زمان آمده است که او را به خانواده اضافه کنیم.“
EFC بوندسادلر: اولین باشگاه طرفداران فوتبال در پارلمان آلمان
اُمید بنیانگذار و رئیس باشگاه طرفداران اینتراخت (EFC) بوندسادلر است، که اولین باشگاه طرفداران فوتبال در پارلمان آلمان است. این باشگاه پس از فراری بودن اینتراخت به لیگ دوم در سال ۲۰۱۱ تشکیل شده بود، اگرچه خوشبختانه این فرار تنها یک فصل طول کشید.
داستان گرانبها است که چگونه این باشگاه لوگوی خود را دریافت کرد، زیرا این کار یک سال و نیم زمان برد. دلیل: لوگو، که توسط خود اُمید طراحی شده بود، نمادهای مستقل جمهوری فدرال را نشان میداد. بنابراین، باید توسط رئیس مجلس بررسی شود. دفتر مسئول از این درخواست غیرمعمول به گونهای گیج شده بود که نمیتوانست تصویب کند. مشکل تنها زمانی حل شد که یک طراح برنده جایزه طرح جدیدی ارائه داد.
EFC در حال حاضر بیش از ۱۰۰ عضو از تمام احزاب دموکراتیک دارد. این شامل معاونان مهماندار اُمید، جانین ویسلر (رئیس فدرال دی لینکه)، بتینا اشتارک-واتسینگر (وزیر فدرال آموزش و پژوهش، FDP)، نانسی فازر (وزیر فدرال کشور و ورزش، SPD) و معاون رئیس فرانتس-یوزف یونگ (سابق وزیر فدرال دفاع و کار و امور اجتماعی، CDU) است. یکی از دو بازرس کمیسیون اروپای شرقی دولت فدرال، کارستن شنایدر (SPD) است. باشگاه طرفداران اغلب هنگامی که جلسات کلی و بازیهای هفته میانه از همان هفته با هم تداخل داشته باشند، برگزار میشود.